Kulinarische Begegnungen 85 – Jai-Ca

Jai-Ca ist der Name einer Tapas-Bar in Barceloneta, die wir früher häufig besucht haben. Hier gibt es feines Meeresgetier, tolle Muscheln, eine lange Biertheke und beste Stimmung. Zwei Gründe haben mich seinerzeit häufig hierher geführt. Zum einen die Zubereitungsart für Miesmuscheln: Die werden einfach in eine Pfanne geschmissen, maximal eine Minute bei großer Hitze erwärmt und dann kommt der Clou: Neben dem Herd steht ein großes etwa zwei Liter fassendes Einmachglas voller Knoblauchöl mit Petersilie. Darin ein etwa faustgroßer Rundpinsel mit langem Haar. Sobald die Muscheln geöffnet sind, werden sie rasch auf den Teller gekippt, einmal den Pinsel kurz ins Öl getaucht und über den Muscheln ausgedrückt. Der Pinsel nimmt natürlich reichlich Knoblauchöl auf, es ist genauso eine wirkliche Köstlichkeit, vor allem, weil das Ganze choreografiert vonstatten geht.

Der andere kulinarische Grund für einen Besuch dort sind die Anchovis. Die bestelle ich immer als halbes Dutzend, salzig in einer essigsauren Soße mit ein bisschen Weissbrot. Soweit, so normal. Aber danach kommen auf Wunsch auch die Anchovis-Gräten separat serviert, frittiert. Habe ich bislang nur hier entdeckt und immer wieder als Gag bestellt.

Der ganz große Spaß an diesem Laden ist mir allerdings ein wenig verleidet, seitdem russische und englische Touristen für eine Lautstärke sorgen, die selbst mir als Kölner meist zuviel ist.

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