Kulinarische Begenungen 71 – Becker und Welter

Nochmal Eigelstein, nochmals ein inzwischen nicht mehr existierender Laden. Becker und Welter war die Kultmetzgerei vom Eigelstein, meine morgendliche Pilgerstätte für die belegten Frühstücksbrötchen.

„He darf jeschwaaat wede“ stand extra auf einem Schild hinterm Tresen. Und das Personal machte davon reichlich Gebrauch. Egal wie voll der Laden war, das Personal blieb entspannt beim Verzällcher. Abgesehen von der exzelletnen Qualität der hausgemachten Spezialitäten, das Beste passierte immer dann, wenn der Chef selbst mal kurz aus der Wurstküche in den Laden kam. Da kamen kölsche Sprüche, die den ganzen Laden toben ließen. Das war jedesmal ne Art Karnevalssitzung. Und selbstverständlich waren die meisten Kunden auch echte Kölner aus der ganzen Stadt. Auch die Polizisten von der Eigelsteinwache, die ganz harten Cracks. Da liefen Dialoge aus dem Kölner Bilderbuch. Da blieb niemand nen SApruch schuldig.

Morgens um sieben Uhr war ich jahrelang fast täglich dort, auch weil das eine der wenigen Gelegenheiten war, wo noch echter kölner Dialekt gesprochen wurde.

„Hätt isch in der Schull doch bloss besser opjepass, dat einzije, wat isch jelieert hann, is Wasser schnittfest ze mache.“ Werde ich nie vergessen, dieser Metzger war ein Urgestein. Schade, gibts nicht mehr den Laden, aus Altersgründen verkauft.

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